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Der Diskus war eine runde, schwere Scheibe von Metall, die so in die Luft
geschleudert wurde, daß sie mit der Kante auf die Erde schlug und dann noch weiter
rollte. Wer am weitesten warf, hatte gesiegt.
Auf einem andern Platze, im Hippodrom, fanden Wettrennen zu Pferde und Wagen statt. In den Pansen hielten glänzende Redner
ihre Vorträge, Dichter und Geschichtsschreiber lasen ihre Werke vor, Bildhauer stellten Bildsäulen, Maler ihre Gemälde zur Schau. Fünf Tage dauerte das Fest.
Am Schluß desselben
wurden die Sieger
mit einem Kranze laus den Zweigen des Oelban-mes geschmückt. Dies war die höchste Ehre, welche ein Grieche erlangen konnte. Wer in Olympia mit dem Ölzweige geschmückt worden war, wurde von den Dichtern besungen. Bei der Rückkehr
in die Vaterstadt wurde er im feierlichem Zuge von seinen Mitbürgern
eingeholt und mit vielen Ehren und Belohnungen überhäuft.
Wettfahrer zu Olympia.
2. Herkules.
1. Jugend. — Die griechische Sagenzeit erzählt von gewaltigen Taten einzelner Helden und von gemeinschaftlichen abenteuerlichen Fahrten. Der größte Held Griechenlands war Herkules, ein Sohn des Zeus und der Königin Alkmene von Theben. Zeus hatte den Knaben lieb und verlieh ihm die Unsterblichkeit. Die Göttin Hera aber war ihm feindlich gesinnt und verfolgte ihn sein ganzes Leben. Als er, erst wenige Monate alt, in dem Schilde schlummerte, der ihm als Wiege biente, schickte Hera zwei giftige Schlangen, die ihn töten sollten. Die Untiere hatten schon feinen Hals umschlungen, da wachte Herkules aus und zerdrückte sie mit seinen Händen.
2. Herkules ant Scheidewege. — Herkules wuchs zum Jüngling heran. In seinem 18. Jahre maß er ein Größe vier Ellen. Krieg und Jagd waren seine Lieblingsbeschäftigung. Die Götter liebten den herrlichen Jüngling und _ versorgten ihn mit Waffen und Rüstung. Eines Tages schweifte er auf dem Felde umher und geriet an einen Scheideweg. Da nahten sich ihm zwei göttergleiche Jungfrauen. Die eine sprach: „Folge mir, Herkules, ich führe dich zu einem Leben voll Freude und Genuß." „Wer bist du?" fragte Herkules. Jene antwortete: „Meine Freunde nennen mich das Vergnügen, meine Feinde das Laster." „Und wer bist du?" fragte Herkules die zweite. „Ich bin die Tugend," antwortete sie. Willst du mir folgen, so wird Arbeit und Gefahr, aber auch unsterblicher Ruhm dein Los fein!" Ohne Zaubern stieß Herkules das Laster von sich und folgte dem Pfade der Tugend.
3. Die Arbeiten des Herkules. — Auf den Rat der Tugend fragte Herkules das Orakel zu Delphi, was er tun solle. Das Orakel befahl ihm,
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Extrahierte Personennamen: Zeus
Extrahierte Ortsnamen: Olympia Griechenlands Theben
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6. Gladiatorenkämpfe. — Immer roher und grausamer wurden die Sitten des römischen Volkes. Das größte Vergnügen fanden die blutdürstigen Massen in den Fechterspielen, welche regelmäßig von Staats wegen veranstaltet wurden. Kriegsgefangene Sklaven ober verurteilte Verbrecher kämpften auf Tod und Leben miteinander. Von ihrem Schwerte, das sie für gewöhnlich trugen, bekamen sie den Namen Gladiatoren. Die Kämpfe fanden anfangs auf dem Markte (Forum), später in einem gewaltigen Zirkus, dem Kolosseum, statt. Ringsum saßen auf erhöhten Sitzen, in weißen Kleidern und mit Kränzen auf dem Haupte, die Zuschauer. Oftmals schlachteten Hunderte, ja tausende Gladiatoren einander im grausamen Spiele ab. Sank ein Fechter verwundet zu Boden, so erhob er den Zeigefinger zum Zeichen, daß er um Gnade flehe. Er behielt das Leben, wenn die Menge den Daumen aufrichtete; senkten sich die Daumen nach unten, so empfing der Unglückliche den Todesstoß.
7. Tierhetzen. — Mit den Gladiatorenkämpfen waren gewöhnlich Tierhetzen verbunden. Hungrige Löwen, Tiger, Elefanten zc. wurden aufeinander oder auf schlechtbewaffnete oder völlig wehrlose Menschen losgelassen. Die christlichen Märtyrer warf man später ebenfalls den Tieren vor.
8. Entstehung der Bürgerkriege. — Weil es nicht gelang, die Kluft zwischen reich und arm auszufüllen, ging die römische Republik ihrem Untergange entgegen. Für „Brot und Spiele" war der Pöbel zu allen Schandtaten fähig. Die übrigen Bewohner Italiens, die Bundesgenossen, mit deren Hülfe die Römer ihre Siege erfochten hatten, wurden hochmütig behandelt und dadurch erbittert. Die Zahl der Sklaveu übertraf bei weitem die Zahl der freien Bürger. Leicht konnten sie dem Staate gefährlich werden, wenn ein ehrgeiziger Mann sich ihrer Hülse bediente. Wer die Mehrheit hinter sich hatte, gelangte zur Macht im Staate. Und es fehlte nicht an Männern, welche nach der Herrschaft trachteten und so im gegenseitigen Streben den Bürgerkrieg entfesselten. Der erste Bürgerkrieg wurde zwischen Marius und Sulla angefochten.
11. Marius und Sulla.
1. Marius war ein Mann ans dem Bolke. Durch seine Kühnheit und Tapferkeit erwarb er sich großes Ansehen und schwang sich trotz seiner niedern Herkunft zum Konsul empor. Er beendete den Krieg gegen Jngnrtha, den König von Nnmidien, und bewies sich unempfänglich gegen die Bestechuugsversuche dieses Königs. Jngurtha pflegte sonst zu sagen: „Ganz Rom ist feil, wenn es nur einen Käufer findet!" Er ward in Rom im Triumphzuge des Marius ausgeführt. Dann schlug Marius die gewaltigen Scharen der Cimbern und Teutonen, vor denen Rom erzitterte wie in den Tagen Hannibals. Das römische Volk übertrug Marius zum sechsten Mal das Konsulat und begrüßte ihn als den dritten Gründer Roms.
2. Sulla stammte aus altem Adelsgeschlechte und hielt es mit den Vornehmen, wie Marius mit dem Volke. Beide haßten einander. Sulla war früher Unterfeldherr des Marius gewesen. Als jetzt der König Mithridates vou Pontns in Kleinasien die Grenzen des römischen Reiches bedrohte, erhielt Sulla den Oberbefehl. Darüber ergrimmte Marius. Er ließ durch Volksbeschluß Sulla den Oberbefehl nehmen und sich übertragen. Sulla kehrte mit seinem Heere um, erstürmte Rom und zwang Marius zur Flucht. So beganuu der erste Bürgerkrieg.
^ 3. Der erste Bürgerkrieg. 88—82. — Marius verbarg sich auf der
Flucht in einem Snmpfe. Die Häscher zogen ihn heraus und setzten ihn gefangen. Ein cimbrischer Sklave ward abgeschickt, ihn zu töten. Als dieser mit gezücktem Schwerte ins Gesäuguis trat, rief ihm Marius mit Donnerstimme entgegen: „Mensch, wer bist du, daß du es wagst, den Marius
zu töten i“ Erschreckt ließ der Sklave das Schwert fallen und eilte davon. Marius entkam nach Afrika. Als er vernahm, daß Sulla nach Kleinasien
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Marius Marius Jngurtha Marius Marius Marius Marius Hannibals Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Marius Marius Volksbeschluß_Sulla Sulla Sulla Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Sulla
Extrahierte Ortsnamen: Italiens Rom Rom Hannibals Roms Kleinasien Rom Afrika
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Male vereint. Lukretia, die Gattin des Collatinus, war jedoch trotz der späten Nachtstunde mit Wollspinnen beschäftigt. Ihr wurde der Preis zuerkannt. Wenige Tage später erschien Sextns allein in ihrem Hause und mißhandelte sie. Die tugendhafte Frau wollte ihre Schmach "nicht überleben. Sie ließ ihren Mann und die Freuude des Hauses rufen, erzählte, was geschehen war und stieß sich den Dolch in die Brnst. Da erhob sich der verspottete Brutus, zog den Dolch ans der Wunde und schwur, die Freveltat zu rächen. Dann eilte er ins Lager und rief die Römer zur Rache und zur Freiheit auf. Das Heer verließ den König. Rom verschloß ihm die Tore. Tarqninius wurde verbannt, und das Königtum abgeschafft. 510 v. Chr.
Ii. Die Zeit der Aepubl'ik. 510—30 v. Ghr.
4. Römische Helden.
1. Die Konsuln. — Statt des Königs traten jetzt zwei Konsuln an die Spitze des Staates. Sie wurden aus den Patriziern gewählt und blieben nur ein Jahr im Amte. Nach Ablauf desselben konnten sie zur Rechenschaft gezogen werden. Den Konsuln vorauf gingen die zwölf Liktoren mit den Rutenbündeln und Beilen. Die ersten Konsuln waren Brutus und Collatinns.
2. Horatius Cocles. — Der vertriebene König suchte den verlorenen Thron wiederzuerlangen. Er überredete den mächtigen Etruskerkönig Porsenna zum Kriege gegen Rom. Siegreich drang Porsenna gegen die Stadt vor, und näherte sich der hölzernen Tiberbrücke. Das Häuflein Römer, welches die Brücke verteidigte, wurde hart bedräugt. Da warf sich der tapfere Horatius Coeles mit zwei Genossen dem Feinde entgegen und hielt solange stand, bis auf seinen Befehl die Brücke hinter ihm abgebrochen war. Dann sprang er bewaffnet in den Tiber. Ein Hagel von Wurfspießen und Pfeilen folgte ihm nach, doch gelangte er unverletzt am jenseitigen Ufer an.
3. Mucius Scävola. — Nun belagerte Porsenna die Stadt, um sie auszuhungern. Die Not stieg aufs höchste. Da entschloß sich ein kühner römischer Jüngling, Mucius, seine Vaterstadt zu befreien. Er schlich sich verkleidet, deu Dolch im Gewände, in das feindliche Lager, um Porsenna zu ermorden. Da er den König nicht kannte, stieß er irrtümlich dessen Schreiber nieder, der gerade den Kriegern ihren Sold auszahlte. Mneius ward ergriffen und von Porsenna mit dem Feuertode bedroht. Um zu zeigen, wie er diese Drohung verachte, steckte Mneius seine rechte Hand nt die lodernde Flamme des nahen Opferherdes und ließ sie, ohne den geringsten Schmerzenslant auszustoßen, langsam verbrennen. Dann offenbarte Mneius dem Könige: „Wisse, daß dreihundert römische Jünglinge sich verschworen haben, dich zu töten. Mich traf das Los zuerst. Du wirst deinem Untergang nicht entrinnen." Erstaunt und erschreckt schenkte Porsenna dem Jünglinge die Freiheit und hob die Belagerung auf. Tarqninius Superbus starb in der Verbannung. Mucius wurde vou den Römern hoch geehrt und erhielt den Beinamen Scävola, d. h. Linkhand.
4. Curtius. -— In späterer Zeit wurde Rom vou einem schweren Erdbeben heimgesucht. Mitten auf dem Markte bildete sich ein tiefer
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